Ersatzbeschaffung TLF 2000 die Chronologie

Es war ein großes Ereignis als am 19.08.1983 das TLF-Trupp der Firma Rosenbauer in Dienst gestellt wurde. Es folgten unzählige Einsätze, bei dem das TLF mehr oder weniger an seiner Leistungsgrenze eingesetzt wurde um Personen in Not die entsprechende Hilfe zukommen zu lassen.
Mit der Zeit wurden aber auch die Schwächen des Fahrzeugkonzeptes "Trupp" klar ersichtlich. Vor allem die Problematik des großen Zeitbedarfs beim Ausrüsten mit den schweren Atemschutzgeräten ließ einige innovative Köpfe in den Reihen der FF Gaflenz aktiv werden. So ist das TLF Trupp eines der wenigen Fahrzeuge seiner Bauart bei dem zwei Geräte im Mannschaftsraum gehaltert sind und so ein Anlegen der Geräte bei der Anfahrt möglich ist. Durch den freien Platz im Geräteraum II (durch den Wegfall von zwei ATS Geräten) konnte auch ein Hochleistungslüfter nachgerüstet werden. Auch wurde der heute gängige Absperrschieber beim Saugeingang in Eigenregie nachgerüstet.
Immer wieder konnte nur durch viel Geschick der Kraftfahrer das Manko fehlender Allrad kompensiert werden.

Im Jahr 2004 wurde an die Marktgemeinde Gaflenz ein erstes Ansuchen bezüglich einer Neubeschaffung des TLF's übermittelt. Damals war als Termin für den Austausch das Jahr 2008 ins Auge gefasst worden. Dies hätte bedeutet, dass das Fahrzeug genau die vorgeschriebenen 25 Jahre im Dienst gestanden wäre.

Bereits damals wurde schnell klar, dass der Termin 2008 sicher nicht einzuhalten sein wird.

Es folgten mehrere Sitzungen, bei denen das Thema abgehandelt wurde.

Am 16.03.2005 fasste der Gemeinderat den Beschluss, ein neues TLF anzuschaffen. Gleich darauf wurde auch das Ansuchen an das LFK OÖ verfasst. Aufgrund der Gegebenheiten in Gaflenz wurde um ein TLFA-4000 angesucht.

2006 besuchte der damalige Landesrat Stockinger (zuständig für das Feuerwehrwesen) die FF Gaflenz. Dabei wurde ein vorrausichtlicher Termin mit 2010 oder 2011 genannt.

Bald stellte sich heraus, dass die Variante TLFA-4000 ein Problem darstellte. Seitens des LFK OÖ wurde uns mitgeteilt, dass das Ansuchen im technischen Ausschuss behandelt werden müsse und erst dann eine Entscheidung fallen werde.
Als Termin wurde uns Ende 2008, Anfang 2009 bekannt gegeben.

Um die Begründungen für ein TLFA 4000 zu verdeutlichen, wurde eine Projektarbeit erstellt, bei der die Problematiken des Pflichtbereichs und der umliegenden Gemeinden verdeutlicht werden sollte.

Mit den verschiedensten Fahrzeugherstellern wurde Kontakt aufgenommen und erste Fahrzeugvarianten zusammengestellt.

Weiters wurde seitens der Politik 100-prozentige Unterstützung für ein TLFA 4000 zugesichert. Auch das Bezirksfeuerwehrkommando unterstützte das Ansuchen. Um das zu unterstreichen, fand im LFK OÖ auch ein Gespräch des Bürgermeisters, des Amtsleiters, des Kommandanten und seines Stellvertreters mit dem Landesfeuerwehrinspektor statt. Auch dabei wurde die Wichtigkeit eines TLFA 4000 von allen Seiten unterstrichen.

Bei der Sitzung des technischen Ausschusses wurde das Ansuchen aber ohne genauere Bekanntgabe von Gründen abgelehnt.

Nach Interventionen seitens der Landesregierung durch LR Stockinger das Ansuchen doch noch positiv zu bewerten und auch seitens des BFK, lehnte dies der damalige Landesfeuerwehrkommandant LBD Johann Huber dennoch endgültig ab.
Das Nein des LFK, also aus den eigenen Reihen, war das Schockierendste und Ärgerlichste für die Mannschaft. Nicht das übliche Problem - Finanzierung (diese wäre wie jede andere Zusatzausrüstung sowieso aus Eigenmittel der FF zu bezahlen gewesen) war das Problem, sondern irgendwelche Gründe, die nicht einmal bekannt gegeben wurden!?

Nachdem der "Schock" verdaut war, begann Anfang 2011 das Team "Neubeschaffung TLF" wieder intensiv mit der Arbeit. Es standen Fahrten zu verschiedenen Firmen, Feuerwehren aber auch Präsentationen von Herstellern vor Ort am Programm.

Systematisch wurden die verschiedenen Varianten begutachtet und mitdokumentiert und schön langsam wurde eine Wunschvorstellung kreiert.

Gleichzeitig unterstützten alle namhaften Feuerwehrfahrzeughersteller aus Österreich das Projektteam mit Richtwerten für die verschiedensten Konzepte. Gab es Ungereimtheiten, so wurden erneut Fahrzeuge bei Feuerwehren angeschaut und so die Entscheidungsfindung unterstützt.

Um finanziell das Projekt auf gesunde Beine zu stellen, fand immer wieder eine Abstimmung mit der Gemeinde statt. Es wurden seitens des Bürgermeisters jegliche Möglichkeiten ausgeschöpft um das Projekt zu unterstützen.

Nachdem ein für alle Seiten gangbarer Weg bei der Finanzierung gefunden war, beschloss das Kommando im November 2011 eine Aufbau- und Ausstattungsvariante.

Anhand dieser erfolgte dann die Erstellung des Ausschreibungstextes, welcher Anfang Dezember 2011 bei einer Sitzung des Kommandos mit den Gruppenkommandanten beschlossen wurde.

Das Dokument wurde Mitte Dezember schließlich dem Amtsleiter übergeben und dieser ließ die Ausschreibung in der "Linzer Zeitung" veröffentlichen.

Am 02. Februar 2012 fand im Gemeindeamt Gaflenz die "Anbotseröffnung" statt. Insgesamt nahmen drei Feuerwehrfahrzeughersteller (Iveco-Magirus, Rosenbauer und Walser) teil.

Innerhalb eines Monats wurden die Angebote genau geprüft und mehrere Kommandositzungen sowie Gespräche mit den Aufbauherstellern abgehalten. Anfang März wurde dann das Ergebnis dem Bürgermeister und Amtsleiter präsentiert und für Mitte März die entscheidende Vergleichsvorführung der beiden Bestbieter angesetzt.

Vergleichsvorführung der Firmen IVECO MAGIUS-LOHR und ROSENBAUER
Am 16.03.2012 fand beim Zeughaus Gaflenz die Vergleichsvorführung samt anschließender Bestbieterermittlung statt. Die beiden noch im Rennen befindlichen Firmen stellten dabei ihre aktuellen Fahrzeuge nochmals vor. Wechselweise wurden die Mannschaftskabine, die Geräteräume sowie die Einbaupumpe erklärt.
Danach begab sich die Bewertungskommission in den Schulungsraum und führte die Ermittlung des Bestbieters durch.
Mit einem sehr knappen Ergebnis konnte sich dabei eine Firma durchsetzen, die nach Einhaltung der vorgeschriebenen Zeiträume dann natürlich hier offiziell bekannt gegeben werden wird! Das Ergebnis wurde vor der anwesenden Mannschaft sowie den beiden Vertretern der Firmen bekannt gegeben.
Als kleines Dankeschön für die großartige Unterstützung bei der Ausschreibung und dem Entwickeln des Aufbaukonzeptes wurde seitens der FF Gaflenz den Vertretern eine kleine Anerkennung zur Stärkung überreicht.


Anfang April war es dann endlich soweit. Das TLF-A2000/200 wurde bei der Firma IVECO MAGIRUS Brandschutztechnik bestellt.

Nachdem die Bestellung erfolgt war, ging es mit den Gerätschaften, die im Fahrzeug vorhanden sein sollten weiter. Da die Ausrüstung im TLF Trupp mehr als spärlich war, mussten unzählige Gerätschaften angeschafft werden. Auch wird es durch das Platzangebot im neuen TLF endlich möglich sein, viele notwendige Geräte in Zukunft auch immer bei den Einsätzen zur Verfügung zu haben.
So fanden wieder Sitzungen und Besprechungen im internen Kreis bzw. mit Firmen statt um auch in dieser Hinsicht optimal aufgestellt zu sein.
Bereits das ganze Jahr 2012 wurden laufend Geräte angeschafft, und dabei auch gleich mit den Einschulungen begonnen, damit nicht der gesamte Schulungsaufwand nach der Auslieferung erfolgen muss.

Anfang Dezember wurde das Fahrgestell, ein MAN 15.290, in Steyr gefertigt. Deshalb hatten einige Kameraden die Chance das Werk zu besichtigen. Bei einer beeindruckenden Führung wurde uns ein Großteil der Fertigungshallen gezeigt. Ein DANK an die Firma MAN für diese Möglichkeit.

Von Oktober bis Dezember war dann wieder der Aufbau des Fahrzeugs Hauptthema. Nachdem der Umfang der zu halternden Gerätschaften klar war, wurde das Aufbaukonzept erarbeitet.
Mit diesem Konzept begaben sich am 19. Dezember drei Kameraden zum IVECO MAGIRUS Werk nach Kainbach. Dort stand nämlich an diesem Tag die Rohbaubesprechung am Programm.
Gemeinsam mit Projektmanager Adolf Kratzer von der Firma IVECO Magirus und Wolfgang Scheureder wurde das Projekt Schritt für Schritt durchgearbeitet und gemeinsam eine Lösung nach den Wünschen der FF Gaflenz und den technischen Aufbaumöglichkeiten gefunden.
Ein DANK an dieser Stelle an die beiden oben genannten für die gute und konstruktive Zusammenarbeit bei der Rohbaubesprechung!

Mitte Jänner 2013 traf das MAN Fahrgestell bei der Firma IVECO Magirus in Kainbach ein.
 

Mitte April wurde mit den Aufbauarbeiten begonnen.

Baufortschritt Ende April:

Am 10. Mai 2013 fand im Werk in Kainbach die Aufbaubesprechung statt. Seitens der FF Gaflenz sowie der Firma Scheureder wurden, bis auf wenige Ausnahmen, die Gerätschaften ins Herstellerwerk gebracht. Gemeinsam wurden die Aufbaupläne kontrolliert und die Einbaumöglichkeiten durchgesprochen.
Ein DANK an die Mitarbeiter der Firma IVECO Magirus Lohr sowie Herrn Scheureder für die kompetente Beratung und die konstruktive Zusammenarbeit.
Für die nächsten Tage ist der Innenausbau geplant.

17.Mai 2013 - Der Innenausbau ist abgeschlossen

In den kommenden Tagen erfolgt die Beklebung des Fahrzeugs. Danach erfolgt eine zusätzliche Konservierung und die technischen Abnahmen. Die Einschulung und Auslieferung ist für Ende Mai geplant!

Am 11.06.2013 war es soweit, nach einer intensiven Einschulung am neuen Fahrzeug ging es nach Gaflenz. Dort wurde das Fahrzeug bereits von der Mannschaft empfangen.
In den nächsten Tagen steht nun die Schulung der Mannschaft am Programm um mit dem neuen Fahrzeug schnellst möglich voll einsatzbereit zu sein.

 

Ein Dank an den Bürgermeister der Marktgemeinde Gaflenz, den Amtsleiter der Marktgemeinde Gaflenz, den Feuerwehren Laussa, Losenstein, Maria Neustift, Ternberg, Waidhofen/Ybbs-Stadt, Weißkirchen/Traun, Weyer sowie den Ansprechpartnern der Feuerwehrfahrzeughersteller Empl, Iveco-Magirus, Rosenbauer, Seiwald und Walser für die Unterstützung!

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